Schaumparty der besonderen Art - Jugendfeuerwehr Fechenheim absolviert 24 Stunden Übung.

Die Vorfreude war den meisten Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Fechenheim bereits anzusehen, als sie am Samstag um neun Uhr ihre Übung antraten. Bereits zum dritten Mal bereiteten die Betreuer und Kameraden eine solche Übung vor und die Erfahrungen der letzten Übungen versprachen 24 spannende und spaßige Stunden.

Gleich der erste Alarm schickte die 21 Jugendlichen zu einem Großeinsatz. Im Mineralöllager der Firma Oiltanking wurde ein Feuer angenommen, welches auf die Öltanks überzugreifen drohte. Mit drei großen Wasserwerfern, einem Hydroschild und drei Rohren wurde ein Ausbreiten verhindert. Das nötige Wasser, über 5000 Liter die Minute, holten die Jungen und Mädchen aus dem Osthafen mittels einer Saugleitung.

Die Schläuche waren noch nicht richtig trocken, da erklang der Gong erneut. Auf dem Gelände der Alessa Chemie ermöglichte die Werkfeuerwehr den Jugendlichen eine Einsatzübung mit dem Sonderlöschmittel Schaum. Dieses stellt, aufgrund der damit verbundenen Auflagen, eine Besonderheit für Jugendfeuerwehren dar.

Mit drei Schaumrohren wurde ein Auffangbecken innerhalb weniger Sekunden geflutet, was die Jugendlichen und deren Betreuer gleichermaßen beeindruckte. Solch eine Spezialausbildung ist im regulären Ausbildungsdienst nicht zu ermöglichen. Der besondere Dank geht daher an die Werkfeuerwehr.

Die anschließende Bereitschaftszeit wurde nur durch zwei kleinere Einsätze unterbrochen, welche je von nur einem der vier Fahrzeuge angefahren werden mussten.

Der nächste Großeinsatz war derweilen bereits in Vorbereitung. Um halb sechs abends hatte die Jugendleitung zur Übung mit Eltern geladen. Das bedeutete, dass neben den Verletztendarstellern kurzerhand Eltern, Geschwister und Freunde ebenfalls geschminkt wurden und im vorliegenden Szenario 15 Verletze zu betreuen waren. Angenommen wurde eine Gasexplosion im Kinder- und Familienzentrum Pfortenstraße, welches dankenswerterweise sein Gebäude zu Verfügung stellte. Beim Eintreffen bot sich den Jugendlichen ein grauenvolles Bild. Auf dem Gelände brannte es an mehreren Stellen, der Rauch wurde natürlich nur mit Disconebel angedeutet. 15 schreiende oder weinende Verletzte benötigten Hilfe. Besonderen Wert legte die Übungsleitung auf die richtige Auswahl, welcher Patient zuerst Hilfe benötigt. Nicht die Patienten, die am lautesten schreien benötigen sofort Hilfe, sondern jene, die es aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr können. In einer solchen Situation ist es unabdingbar, sich einen Überblick zu verschaffen und die Schwerstverletzten von den weniger schwer Verletzten zu unterscheiden. Diese Aufgabe gestaltete sich schwierig, wurde jedoch mit Hilfe der Betreuer gemeistert. Nach diesem anstrengendem Tag galt es sich für die Abend und Nachtstunden beim gemeinsamen Grillen zu stärken. Es verging eine ganze Weile, nur unterbrochen von kleineren Einsätzen, bis wieder alle gemeinsam ausrücken durften. Im Fechenheimer Wald galt es mehrere vermisste Personen zu finden. Mithilfe der großen Taschenlampen der Feuerwehrfahrzeuge machte die Suche den Jugendlichen einen Riesenspaß. Doch als die gefundenen Patienten zurück zum Sammelpunkt getragen werden mussten, artete das Vergnügen in Arbeit aus. Hier zeigte sich, dass es zusammen leichter geht und mit vereinten Kräften schafften alle den Weg zurück. Müde ging es nun in die Schlafsäcke und als der Alarmton um kurz vor sieben die Nacht beendete, fiel es einigen schwer die Einsatzkleidung anzulegen und schnellstmöglich die Fahrzeuge zu besetzen.

Dieses war jedoch nötig, da angenommen wurde, dass ein Arbeiter sich unter einer schwer beladenen Gitterbox der Firma Febbex verklemmt hatte. Mit schwerem Gerät galt es den Patienten so schonend wie möglich aus seiner Zwangslage zu befreien und dem Rettungsdienst zu übergeben. Auch hier zeigte sich der gute Ausbildungsstand der Jugendfeuerwehr und bereits nach wenigen Minuten konnte zum Abmarsch fertig gegeben werden.

Nach dem gemeinsamen Frühstück, welches wieder durch einen kleinen Einsatz für ein Fahrzeug unterbrochen wurde, waren die 24 Stunden um. Die Vorfreude war gerechtfertigt und wieder gelang es der Übungsleitung, den Jugendlichen eine spannende und spaßige Übung zu bieten. Nach dem gemeinsamen Aufräumen und einer nachgeholten Portion Schlaf, freuen sich die Jugendlichen wie auch die Betreuer auf die 24 Stunden Übung 2012.

Bericht: Jan Schulze - JF-Fechenheim

kfv

 bf 

DMC Firewall is developed by Dean Marshall Consultancy Ltd